Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DPG) fordert mehr Maßnahmen, um die Luftqualität in Deutschland zu verbessern. Denn Luftschadstoffe gefährden unser aller Gesundheit. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke. Allein die Feinstaubbelastung in Deutschland ist jährlich verantwortlich für 600 000 verlorene Lebensjahre. Grenzwerte, die eine Gesundheitsgefahr ausschließen, konnten bisher nicht ermittelt werden. Für Bonn bedeutet dies, dass eine höhere Schadstoffbelastung durch eine große Klärschlammverbrennungsanlage mitten in der Stadt keine Option sein kann.
Read MoreEmissionen bezeichnet die Schadstoffe, die oben aus dem Schornstein herauskommen. Das ist keineswegs gleichbedeutend mit den Immissionen, nämlich dem, was „unten“ ankommt und auf Menschen und Natur in einem bestimmten Gebiet (meist negativ) einwirkt. Die MVA hat eine Untersuchung u.a. zu den Immissionen einer künftigen größeren Klärschlammverbrennungsanlage in Auftrag gegeben. Sie macht deutlich, dass der größte Teil der Schadstoffe in Bonn niedergeht.
Read MoreDie Emissionen aufgrund des Transports sind beim Salierweg mit knapp 4 t/a sehr gering. Denn der überwiegende Teil des Schlamms entsteht vor Ort oder kommt per Schlammdruckleitung an. Bei der MVA-Lösung erhöht sich die LKW-Zahl um 3x2 (Hin-/ Rückfahrt) pro Stunde, derzeit sind es 12x2 Fahrzeuge. Daraus resultiert für den Raum Bonn die höchste Belastung (478 t/a, fast ausschließlich CO2). Auch die Kooperationslösung liegt mit 189 t/a deutlich darunter.
Read MoreDie gute Nachricht zuerst: Die Bonner Müllverbrennungsanlage (MVA) hält die geltenden Grenzwerte insgesamt sicher ein. Es gibt aber einzelne Überschreitungen. Außerdem ist die MVA eine der größeren Einzel-Emissionsquellen in Bonn.
Read MoreDie Ausschöpfung der Grenzwerte stellt nur einen Aspekt der Schadstoffbelastung dar. Relevant ist auch die absolute Menge (Gesamtfracht), die eine Anlage emittiert. Bei der Bonner Müllverbrennungsanlage (MVA) sind dies pro Jahr 165 Tonnen. Jeden Tag kommt daher fast eine halbe Tonne (452 kg) an Schadstoffen aus dem Schornstein. Zusätzlich belastet das benachbarte Heizkraftwerk Nord die Bonner Luft mit etwa einer weiteren Tonne.
Read MoreDas Heizkraftwerk Nord (HKW Nord) ist eine hochmoderne, umweltfreundliche Anlage. Mit einer neuen Gas-und-Dampf-Turbinenanlage erreicht sie einen Wirkungsgrad von 90 %. Das spart viele Schadstoffemissionen ein. Aber: Noch vor der benachbarten MVA ist das HKW Nord absolut einer der großen Einzel-Emittenten in Bonn. Bei den Stickstoffen ist es sogar mit 294 Tonnen jährlich der größte industrielle Emittent. Zusammen mit der MVA ist es für 15 % der Bonner Stickstoffemissionen verantwortlich. Zahlen zu weiteren Schadstoffen werden nicht veröffentlicht.
Read MoreIn der Umweltanalyse wurde für die diskutierten Anlagen und Strategien berechnet, wie viel Schadstoffe sie maximal ausstoßen würden. Es überrascht nicht, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Emissionen und der Anlagengröße besteht und dass es für Bonn am günstigsten wäre, wenn eine Anlage außerhalb gebaut würde. In der Gesamtbetrachtung schneidet aber Strategie 4 (MVA-Lösung) etwas besser ab als die anderen Varianten.
Read MoreAus drei Gründen müssen wir uns in Bonn Gedanken machen, wie unser Klärschlamm künftig entsorgt werden soll. Es gibt neue Vorschriften, die die Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft einschränken und die vorschreiben, dass künftig der Phosphor im Klärschlamm zurückgewonnen wird. Bonn hat zwar schon eine Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm (MKVA), sie ist aber „in die Jahre gekommen“.
Read MoreFür die künftige Entsorgung des Bonner Klärschlamms werden drei, genauer vier Alternativen diskutiert: 1. eine Kooperation mit anderen Abwasserverbänden aus dem südlichen NRW, 2. eine neue Anlage für Klärschlammverbrennung am bisherigen Standort Salierweg in Bonn – entweder mit oder ohne Trocknung des Klärschlamms vor der Verbrennung, 3. ·eine Anlage auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage im Bonner Zentrum.
Read MoreKlärschlamm fällt in Kläranlagen an. Dort wird Abwasser aus den Haushalten (aus den Toiletten, Bad, Küche), von den Straßen und aus Betrieben gereinigt.
Read MoreFür die Entsorgung von Klärschlamm (manche Quellen sprechen auch von „Verwertung“ :-)) werden bisher insbesondere drei Wege genutzt: 1. Landwirtschaftliche Entsorgung, 2. Mitverbrennung, 3. Monoverbrennung.
Read MoreDie Auswirkungen der unterschiedlichen Alternativen der Klärschlammverbrennung auf die Bonner Abwassergebühren sind die große „black box“. Hierzu gibt es bisher keinerlei offizielle Angaben. Grund könnte sein, dass die Unterschiede äußerst gering sind – egal wie groß die Anlagen und wie hoch die Investitionen sind. Das legen Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) und die aktuellen Bonner Gebühren nahe.
Read MoreDie geschätzten Investitionskosten für die möglichen Alternativen der Bonner Klärschlammverbrennung weichen stark voneinander ab. Ein wichtiger Faktor für die Differenzen dürften unterschiedliche Anlagenkonzeptionen sein. Auch Zusatzkosten, insbesondere für die externe Entsorgung, spielen eine Rolle.
Read MoreRichtig ist, dass die Verbrennungskosten pro Tonne bei einer kleinen Anlage eindeutig höher sind als bei großen Kapazitäten. Eine kleine Anlage ist damit aber keineswegs vom Tisch.
Read MoreDie Fakten scheinen für sich zu sprechen: Nur gut 5 Mio Euro sollen die externen, großen Lösungen für die Klärschlammverbrennung kosten. Für die viel kleinere, städtische Anlage am Salierweg in Bonn aber sollen über 30 Mio Euro Investitionskosten anfallen. Aber das ist nicht einmal die halbe Wahrheit.
Read MoreEine „kleine Bonner Lösung“, bei der wie bisher nur 8 000 Tonnen Klärschlamm aus Bonn (und einigen umliegenden Gemeinden) verbrannt werden, ist aus Sicht der Bonner SPD die beste Lösung. Denn die Bonner Luft ist bereits stark belastet. Eine Verbrennung von zusätzlichen 27 000 Tonnen Klärschlamm im Bonner Zentrum, die von außerhalb importiert werden, lehnen wir deshalb grundsätzlich ab.
Read MoreAlle Bürgerinnen und Bürger sollen transparent, umfassend und frühzeitig von maßgebenden Beschlüssen zum möglichen Bau einer Klärschlammverbrennungsanlage in der Weststadt informiert werden.
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